Nun stehe ich hier. Der Raum, riesig, hell und der Geruch so penetrant, dass ich mir die Nase zuhalten muss. Und doch ist mir genau dieser Geruch so lieb, denn er ist Teil meiner Kindheit, Teil meiner Erinnerung und Teil dieses unvergesslichen Raumes. Ganz klein komm ich mir in dem Raum vor, denn die Decke steht hoch über mir und das Licht strömt durch die grosse Fensterfront hinein. Um mich herum ist alles weiss, deshalb wird der Raum so schön erleuchtet und erwärmt. Obwohl der Raum etwas kahl ist, da um mich herum nur diese weisse Leere und die zwei weissen Sofas sind, fühle ich mich wohl hier. Und die Ruhe. Doch sobald mein Bruder und ich den Raum betreten, fliesst eine Wärme durch den Raum. Als ob der Raum nur dafür gedacht wäre, bauen wir die unglaublichsten Türme und Höhlen mit allem was wir finden können. Die Ruhe des Raumes wird durch Kindergelächter durchbrochen. Die Wärme sammelt sich um uns in der Mitte des Raumes und verteilt sich von da aus im ganzen Raum. Der penetrante Duft von Frau Müller geht dabei vergessen. Der Raum füllt sich mit Freude, Liebe und Unschuld. Im Hintergrund läuft Musik. Man fühlt sich wohl und geborgen. Draussen scheint die Sonne, der Balkon wird von der still stehenden Sonne erwärmt. Draussen tanzen die Schatten der Bäume. In der Ruhe stehlen sie sich unauffällig in den Raum herein und werden Teil dieser wundervollen Fantasiewelt. Wir wollen diesen Raum auf keinen Fall verlassen. In diesem Moment. In diesem Moment sind wir in unserer eigenen Welt. Einer Welt, die in diesem kahlen und ruhigen Raum so viel Platz findet. Dabei agiert der Raum fast wie eine Leinwand. Eine Leinwand die Fantasie zulässt und dabei hilft unsere eigene Welt zu kreieren.