Draussen regnet es Bindfäden und die nasse Kälte ist visuell spürbar. Da uns Kinder schon der Anblick friert entscheiden wir, etwas dagegen zu unternehmen. Mit jedem weiteren Schirm den wir im Haus finden entsteht unser schützender Raum. Wir haben zwar kein System aber durch die lockere Stapelung passen sich die einzelnen Regenschütze einander an. Beim platzieren der aufliegenden braucht es Feingefühl, denn sie können schnell das Aufgebaute wieder deformieren. Beim hinein steigen wackelt die ganze Konstruktion, doch sie hält. Mit stolz betrachten wir auf dem Boden liegend unser Werk. Die vorher gefühlte Kälte und Nässe fliegt in Kürze davon und ein wohlig warme Luft umhüllt uns, welche durch das transluszente Gespanne verstärkt wird. Unsere Körper berühren sich und beginnen zu glühen. Wir sind abgeschirmt von der Aussenwelt. Die Wölbungen wirken Auf uns und unterstützen die Spannung der Geschichte, die mir mein Bruder vorliest.
Wenn wir alle ganz still sind Hören wir den Regen. Er klatscht nicht direkt an die Fenster sondern auf unseren steinigen Terrassenplatz. Kleine Schlitze zwischen den Schirmen hindurch gewähren mir den Blick ins nasse Gras, wir sehen wie sich die feinen Tropfen vereinen mit dem frischen Grün unserer Wiese und Bäumen.