Ganz aus Holz ist er, das sieht und riecht man gleich. Der Boden, die Wände, die Decke, alles ist aus den selben langen, zehn Zentimeter breiten Fichtenholzschindlen. An der rechten Seite, ziemlich genau in der Mitte der Wand, hat es ein Fenster, oder eher eine grosse Öffnung, die mit Maschendraht zugespannt wurde. Im Draht hast sich Stroh verfangen,ich kann kaum unser Haus erkennen, welches gegenüber der Scheune steht. Auch auf dem Boden liegt Stroh, er ist überall, auch in meinen Haaren und Kleidern hält er sich hartnäckig fest, er bohrt sich wie kleine Nadelstiche in meine Haute. Die Strohballen türmen sich Meter hoch, gross und mächtig ragen sie fast bis in die Unendlichkeit hinauf. Ein süsslich saurer Geruch liegt in der Luft. Das Schnauben der Pferde von unten im Stall ist zu hören, auch riechen kann man sie. Die Luft ist trocken, der Staub kitzelt mich in der Nase. Die Sonne scheint durch das Fenster und reflektiert sich golden auf dem Stroh, feinste Teilchen schweben im Sonnenschein. Der Raum ist hell und scheint aus purem Gold zu sein.
Wir sind ganz allein in unserem Reich, dem Heustock. Wir bauen Schlösser aus Stroh mit endlosen dunklen Gängen, graben Höhlen und springen von Türmen in die weichen Wolken aus Stroh. Die Welt da oben scheint undendlich gross und doch so klein, sie ist unsere ganz allein.