Céline Sutter

Das Wohnzimmer meiner Grossmutter

Innenraum Collage
Kohlezeichnung 1
Kohlezeichnung 2

Wenn ich an diesen Raum denke, kommen mir leuchtende Lichterketten und eine Dunkelheit mit flackernden Lichtdurchscheinungen in den Sinn. Auch im Raum selbst ist es dunkel, nur das Kerzenlicht durchbricht diese Dunkelheit. Es ist relativ leise, obwohl viele Leuchte freudig hier zusammengekommen sind. Im Raum riecht es wie in einer Bäckerei früh am morgen, wen die ersten Brötchen gebacken werden. Dieser Duft wird durchbrochen von dem Duft des frisch gemachten Kaffees. Ausserdem versprüht das Parfum der verschiedenen Personen einen Hauch von hölzerner Vanille, frischen Rosenblüten und zartem Moschus. Das Ticken der alten Uhr durchbricht immer wieder die angenehme Stille wie ein Blitzschlag.

All diese Düfte vermischen sich mit den durchdringenden starken Geruch der antiken, holzigen Möbel. Im Raum ist eine wohlige Wärme, wie in einem weichgefütterten Wintermantel, gegensätzlich dazu ist der Boden eiskalt, wie wenn man im morgendlichen Tau barfuss spazieren geht.

Die Wände sind mit teilweise schwarz-weissen, teilweise farbigen Bildern behangen und ergeben als ganzes ein puzzlehaftiges, stimmiges Bild. Vor der Fensterfront sind transparente, leichte Vorhänge aufgehängt, die das Fenster wie Seide umschmeißen. Die zahlreichen Pflanzen bringen die kräftige grüne Natur ins Innere und geben dem Raum etwas Wildes und Abenteuerliches. Die spiralförmige Wendeltreppe gibt dem Raum etwas Majestätisches aber auch etwas Altmodisches. Auf der Treppe erlebt man ein sanftes Gehen, denn der weiche, fein strukturierte Teppich passt sich dem Fuss an. Wobei man am Ende der Treppe einen harten, abrupten Übergang auf den unnachgiebigen, frostigen Boden erlebt.

Papiermodell 1
Papiermodell 2 / Prozessbild
Gussmodell 1
Gussmodell 2 / Atmosphärisches Bild