Ich war klein - wahrscheinlich sehr klein. Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ein komischer Körper befand sich in meinem Zimmer. Mir ging es durch Mark und Bein. Ich kannte doch mein Zimmer? Aber dieser Körper war mir fremd. Riesig war er. Ich lag also in meinem Bett. Mein Blick richtete sich zur Balkontür, in die, obwohl es Nacht war, ein kaltes Licht hinein drang. Das Etwas wurde von hinten beschienen und dessen riesigen Schattenwurf kam mir entgegen. Es wirkte mystisch. Durch den Schockzustand sensibilisierten sich alle meine Sinne. Ich horchte – aber ich hörte nichts, ausser meinen eigenen Atem, dessen Geräusch ich so gut wie möglich zu unterdrücken versuchte. Ich wartete auf einen Angriff von diesem Etwas. Flüchten konnte ich leider nicht. Die Tür lag hinter mir. Sie lag gegenüber von der Balkontür und ich hätte durch das hineinscheinende Licht gehen müssen. Das wäre zu auffällig gewesen. Immerhin war es in meinem Ecken dunkel. Kauernd versuchte ich zu verstehen, was dieses Etwas ist. Ich beobachtete es. Ich schaute es ganz genau an. Es bewegte sich nicht, noch konnte ich irgendetwas erkennen. Ich hörte mein Herz schlagen und versuchte immer noch meinen Atem zu unterdrücken. Da begann ich in mir zusammen zu schrumpfen. Der Raum wurde immer grösser und ich immer kleiner. Normalerweise fühlte ich mich in meinem Zimmer wohl. Ich mochte die Helligkeit und das Grün von draussen. Doch in diesem Moment schien ich es nicht wieder zu erkennen. Ich weiss nicht, wie lange ich in dieser Position ausharrte. Die Zeit stand still. Komplett. Irgendwann muss die Erschöpfung stärker geworden sein, wie der Schock, sodass ich wieder einschlief.