Der Klang der Glocken höre ich als erstes, ich stelle mir vor wie die Kühe draussen das saftige Grün der Wiese geniessen. Das Plätschern des immer kühlen Brunnenwassers mischt sich dazu. Von unten dringen gedämpfte Stimmen übers Treppenhaus nach oben. Es riecht nach Holz und Wolle. Es ist wohlig warm und weich. Wenn ich die Augen öffne erkenne ich die Umrisse der Möbel im gedämpften Licht, das den Weg durch die Fensterläden und Vorhänge gefunden hat. Das Muster der bestickten Vorhänge zeichnet sich wie ein Schatten ab. In den vereinzelten Lichtstrahlen sehe ich Staubpartikel tanzen. Langsam schweben sie auf und ab und wenn ein Luftstoss durchs halboffene Fenster kommt und den Vorhang aufbläht, fliegen sie wild durcheinander. Zwischendurch höre ich das Knarren der Balken wenn jemand im Haus umhergeht. Ich kann den Schreibtisch mit dem grossen Computerbildschirm erkennen, den Stuhl davor mit dem flauschigen Lammfell über der Rücklehne und den finsteren Bereich unter dem Tisch, wo kein Licht hinkommt und man sich nur im Kopf ausmalen kann, was dort alles sein könnte. Mit der Hand kann ich über die Holzvertäfelung an der Wand neben mir streichen und die Ritzen zwischen den einzelnen Bretter nachfahren. Der kleine Raum wirkt wie eine Höhle. Ich schliesse die Augen wieder und lausche nur noch den Glocken und dem Plätschern.