Kim Sarah Guttmann

Zohar

Innenraum Collage
Kohlezeichnung 1
Kohlezeichnung 2

Die Zeit spielte noch keine Rolle.

Den Geruch nach gebrannten Brot und die Hitze mischen sich miteinander.

Das einzige Gefühl ist der heisse Boden und das bisschen Sand, dass vom Wind her gewindet ist.

Diesen Marmorfarbenden Boden, der sich in der ganzen Wohnung ausbreitet, erinnert mich an unserem Eingang Zuhause. Doch zuhause ist alles anders.

Das Licht schimmert die dampfenden Morgenstrahlen in meinem Zimmer, die von der Türspalte eindringen.

Ich spüre hier eine warme Atmosphäre und kann sie auch riechen. Man könnte fast sagen, ein wenig erstickend, trotz mag ich es.

Das dampfende, warme Licht führt mich zum Flur. Die Stimmung hat sich verändert, denn von den weissen Wänden, die eng auf mich wirken, bekomme ich Gänsehaut.

Ein stürmischer Wind weht durch den ganzen Korridor, ich kann es hören und die Hitzewellen wirbeln auf mich zu.

Jetzt rieche ich wieder diesen salzigen, sandigen Morgengeruch. Meine Mutter hat erfreulicherweise wieder das überdimensionale, isolierten Schiebenfenster offengelassen. Es gibt den Raum eine Tiefe, obwohl ich den Raum immer als winzig empfunden habe.

Die zwei Bilderrahmen sind noch staubig und farblos.

Die anderen Möbel sind noch mit dem veralteten, löcherigen Leintuch überdeckt.

Ich drehe mich um 120 grad und erblicke meine Mutter durch die offene Schiebetür der Küche. Sie schaut mich mit einem entspannten und glücklichen Lächeln an.

Papiermodell 1
Papiermodell 2 / Prozessbild
Gussmodell 1
Gussmodell 2 / Atmosphärisches Bild