Schnaufend komme ich vor der alten noch von Farbe rotgebleichter Türe an. Ich hole den Schlüssel, der schon seit Jahrzehnten dort liegt aus seinem Versteck und öffne die Tür. Es ist stockdunkel, geübt taste ich mich an der Garderobe vorbei und finde den dringend gesuchten Lichtschalter. Ein kleines Licht erhellt sich im Raum. Es ist staubig, doch alles noch am selben Ort, wie beim letzten Mal als ich hier war. Ein kleiner Gasherd steht direkt vor mir, auf seinem Rost werden nochmals kleinere Kocheskapaden hochgelebt. Daneben erstreckt sich eine Ablagefläche über drei Küchenzeilen. Roter Plastik ziert die Ablage, wie ich sie schon immer gehasst habe. Rechts davon befindet sich die kleine Treppe, die in den Schlafboden führt. Ich sehe meinen Vater vor mir wie er die Treppen mit einer Schnur hochzieht im Untergrund verschwindet und mit einem Lachen auf dem Gesicht und zwei Flaschen Wein emporsteigt.
Ich tue es im gleich.
Ich gehe mit meinem Glas Wein auf die andere Seite des Raumes, jede einzelne Diele knirscht unter meinen Schritten Ich setze mich auf den selbstgemachten Stuhl, sehr vorsichtig, denn man weiss ja nie.
Ich atme tief ein. Tannenzapfen, verkohltes Holz und eingewirktes Harz aus dem Kachelofen erfüllen meine Nase, ich schwelge in Vergangenheit, bis mich ein lautes Muhen wieder zurück in die Gegenwart katapultiert. Ich entferne mich vom grossen mit Gravuren versehrtem Tisch und stehe ans aus Doppellatten und mit grüner Farbe bemalten Regal und begutachte die vom Staub befallenen Bildern. Ein kleiner dicker Junge mit Ball in der Hand, ein junger Erwachsener in Hängematte mit unbekümmertem Lächeln und Tauchflaschen stehen mir gegenüber. Ein Lächeln huscht mir über die Lippen. Ich mache Tee auf der alten Herdplatte heiss, nehme meine Jacke von der mit Geweihen verzierten Garderobe und gehe nach draussen. Mein Beil in der Hand, ich habe kalt ich brauche mehr Holz.