Ein persönlicher Raum
Der Parket knarrt unter meinen Füssen wenn ich den Raum betrete, das Holz fühlt sich warm und fein an. Wenn ich mich auf das Sofa setze kratzt der raue, beigefarbene Stoff leicht an meiner Haut. Er juckt nicht, er ist nur grob. Ich mag es, dass das Sofa hart ist, man nicht einsinkt in seiner eleganten und präzisen Form. Es passt sich überhaupt nicht meinem Körper an, aber mein Körper kann sich gut ihm anpassen. Wenn ich aufrecht darauf sitze berühren meine Füsse den Teppich, er kratzt ein wenig bei den Streifen, die aus Wolle sind. Die Streifen mit den aufstehenden Ziegenhaaren kitzeln immer leicht zwischen den Zehen. In den Fenstern der Balkontür zeichnet sich die Abenddämmerung ab. Helles Blau, dunkles Blau, ein leicht rot-oranger Schimmer und auch ein paar Sterne sind sichtbar. Neben mir und vor mir höre ich die Stimmen meiner Mutter, meiner Schwester und meines Bruders, die wieder einmal mitten in einer brennenden Diskussion stecken. Zwischen durch verstummen sie und man hört die Musik im Hintergrund. Irgendjemand summt mit, alle wippen mit Ihrem Kopf dazu. Immer wieder fällt mein Blick auf das Bild, dass links im Raum über dem Sideboard hängt, bis heute weiss ich nicht ob ich es mag oder nicht. Ich glaube eigentlich mag ich es sehr, es strahlt ein gewisses Wohlsein aus und gleichzeitig stört mich etwas daran extrem. Das Bild rechts im Raum zieht auch immer wieder meinen Blick an sich, jedesmal denke ich an Senegal. Obwohl so viele Geräusche und Eindrücke in dem Raum stecken, strahlt er jedesmal eine Ruhe aus, besonders wenn alle vereint sind.