Ich freue mich auf den Raum und den Geruch. Ich erinnere mich an letzte Woche und freue mich umso mehr auf das Wiederbetreten des Raumes. Heute ist der Tag. Es ist wieder soweit.
Ich gehe die steile Treppe hinunter und höre bereits den Schall. Bin wohl nicht der erste heute. Es wird dunkel. Ich rieche den leicht muffigen Duft des Schallschutzmaterials. Teppich und Noppenschaumstoff überall. Massive Wände - kein Ton würde sie jemals durchdringen können. Was hier unten erklingt, dringt nicht an die obere Welt. Ich gehe durch den letzten Flur und stehe vor der massiven dicken imposanten Türe, welche das Tor zur neuen Welt bildet. Was davor und danach liegt ist ganz anders. Und auf das auf der anderen Seite freue ich mich - seit Tagen.
Ich greife nach den starken Metallhebeln und öffne die schützende Türe. Der muffige Geruch wird stark und das grelle Licht rast mir entgegen. Ich mag das Licht eigentlich nicht. Aber es gehört dazu. Ich erblicke das alte Sofa und die Festung aus Pappschachteln. Ganz unscheinbar und auch völlig unwichtig, denn das wichtige steht direkt meinem Blick gegenüber. Das zu diesem Zeitpunkt schönste aller Dinge, welches ich mir zu diesem Zeitpunkt in meinen Gedanken ausmalen könnte. Grau und weiss schimmert das Muster des Lacks und mit solch einer Eleganz trohnt es vor mir. Es ist aber nicht alleine. Lange dauert es nicht, bis mein Blick die damals für mich turmhohen Riesen erkennt. Zweihundert Watt der stärkste unter ihnen. Das rummst und macht Spass. Umgeben ist das ganze Spektakel von grauschwarzen Wänden. Die Wände wären weiss, sind jedoch bis auf den letzten Zentimeter weich eingehüllt. Ein Material, welches jeden Ton aufzusaugen vermag. Wie oft habe ich mich an diese weichen Noppen gelehnt um zu entspannen und mich gut zu fühlen.
Dann kommt der Nebel. Eines der besten Erlebnisse in dieser Zeit. Alles hüllt er ein. Wir werden zu Schatten. Das tobende Licht des Stroboskops blitzt unseren glücklichen Blicken entgegen. Der Geruch von Nebelfluid mischt sich mit dem des blauen Teppichbodens und dem Duft von Energie. Dazu das Flimmern der farbigen Lämpchen, welche wie Glühwürmchen im Raum erleuchten und wieder verschwinden. Manche bleiben auch.
Wir blieben nicht.