Im ersten Stock eines idyllischen Einfamilienhauses findet man ein Zimmer, welches mir früher als Kinderzimmer diente.

Seine sehr bescheidene Grösse und der unförmige Grundriss boten schon damals wenig Raum, sodass das Zimmer möglichst platzsparend eingerichtet wurde. Zwar ist alles Nötige an Möbeln vorhanden, aber ich musste immer ordentlich nach dem spielen aufräumen, damit man sich noch frei bewegen konnte.

Die Wände wurden über die Jahre mehrfach gestrichen: Von weissen Wänden mit bunten Ballonen, über rosarote, bis hin zu pink und grüner Farbe haben diese bereits alles erlebt, denn sie wurden stets meinen Wünschen angepasst. Es konnte für meinen Geschmack nie zu bunt sein. Trotz meiner Lieblingsfarben an den Wänden, konnte ich mich mit dem grauen, fusseligen Teppichboden nie anfreunden. Gegen die helle Holzdecke, welche ein angenehmes Ambiente hervorrufte, hatte ich jedoch nichts einzuwenden. Zwei grosse Fenster schwemmten das Licht von draussen in den kleinen Raum und füllten ihn mit so viel Licht, dass der ganze Raum ausgeleuchtet war und zu strahlen beginn.

Wenn nicht gerade eine neue Farbe aufgetragen wurde, welche den Duft von frischer Farbe in die Luft trug, so gaben die sämtlichen Holzmöbel ihren Geruch in die vertraute Umgebung.

Geziert wurde das Zimmer von den verschiedensten Objekten, die meine Interessen von damals widerspiegelten: Fluffige Kuscheltiere auf den Regalen, Dinge aus dem Handarbeitsunterricht und Edelsteine, welche in einer Glasvitrine in sämtlichen Farben erstrahlten. Von der Decke hing ein Mobile, welches eine Konstruktion aus dünnen Ketten und Perlen war.

Obwohl das Zimmer, mit seinen vielen Dekorationen und Farben eher grell erschien, so war es im Zimmer selbst immer eher ruhig, wenn ich nicht gerade meine lieblings Songs von damals hörte, oder das Schlagzeug meines Bruders nebenan die Wände erschütterte.

Trotz der räumlichen Beschränktheit gab es nie ein Gefühl der Beklemmung, sondern Geborgenheit und Freude.