Samira Stolpe

Wintermorgen in Maugwil

Innenraum Collage
Kohlezeichnung 1
Kohlezeichnung 2

Gerne erinnere ich mich an die Zeit aus meiner Kindheit zurück, als meine Schwester und ich fast jedes Wochenende zu meinen Grosseltern aufs Land fahren durften. Das von ihnen eigens gebaute und beeindruckend grosse Haus mit dem noch viel grösseren Garten hatte eine unglaubliche Anziehung auf uns und wir liebten nichts mehr, als den ganzen Tag die spannendsten Verstecke und schönsten Ecken zu erkunden. Das Haus lag zwischen zwei Bauernhöfen in einem kleinen Dorf namens Maugwil und egal zu welcher Jahreszeit wir dort waren, wir erlebten einfach immer die schönsten Abenteuer.

Besonders in Erinnerung geblieben, sind mir die eisigen Winternächte und das Erwachen mit kalter Nasenspitze am nächsten Morgen. Eingekuschelt in die noch warmen Bettdecken warteten meine Schwester und ich dann, bis das Feuer entfacht wurde und freuten uns, sobald sich die Pulsierende Wärme des Feuers ausbreitete und das Knistern des Holzes die morgendliche Stille vertrieb. Noch müde und in Gedanken versunken, beobachteten wir dann die springenden Schatten der Flammen, welche das Licht des Feuers auf den Raum und die Möbel warf. Figuren wie wir sie eben noch in unseren Träumen gesehen hatten tanzten im Rhythmus der klassischen Musik, die leise aus dem Radio klang. Fliessende, weiche Bewegungen wurden abgelöst von wild springenden und erweckten den ganzen Raum zum Leben. 

Im Hintergrund mischen sich tüchtige Geräusche aus der Küche und der Duft von heissem Kaffee, Spiegeleiern und frischem Brot in unsere Träumereien und versetzte unsere immer noch trägen Körper langsam in Bewegung. Mit vom Feuer gewärmten Wangen tapsen wir über den kalten Steinboden in die Küche, setzen uns auf die lange Holzbank und fragten uns, welche weiteren Abenteuer dieser Tag wohl bringen würde.

Papiermodell 1
Papiermodell 2 / Prozessbild
Gussmodell 1
Gussmodell 2 / Atmosphärisches Bild