Ein grosser, langer Raum - weiss - mit drei hohen Fenstern. Durch das eine fielen Sonnenstrahlen direkt ins Zimmer und zog sich über den Holzboden auf dem ein in vielerlei Farben getunkter Hocker stand. Die anderen beiden ermöglichten den Blick direkt ins Blätterdach zweier Linden. Ihre Äste neigten sich neugierig dem Raum zu. Etwas Staub schien gelegentlich durch die Luft zu tanzen. Frei im Raum verteilt standen einige Tische und ein, zwei Staffeleien. Auf der grössten Arbeitsbank lagen die unterschiedlichsten Pinsel, ein Wasserbehälter, bestimmt lag da auch ein alter, bunter Stofffetzen um die Pinsel abzutupfen und ein, zwei unvollständige, schwungvolle Naturmalereien. Gleich dahinter ein selbst gebasteltes Holzgestell auf dem sich Bücher Reihe für Reihe unaufhörlich ins Unendliche zogen. Es roch angenehm vertraut nach frischer Acrylfarbe und verwehtem Tabak. Die Pfeife lag auf dem kleinen Tischlein mit dem gefüllten Zeitungsständer und dem leeren Kaffeetassli. Unter den Tritten knarzte der Boden. Während dem Malen hörte man Papier rascheln, kurze und lange Striche über das Papier wandern. Gelegentlich Vogelgezwitscher von Draussen und Stimmen aus dem Treppenhaus. — Weder quellten die Malutensilien aus allen Löchern noch war alles fein säuberlich an seinem Ort versorgt. Die Dinge schienen sich frei bewegen zu können und riefen einem zu, dass sie gebraucht werden wollen. Ein kreatives Chaos, welches einlud nicht zu viel zu denken und loszulegen.