Es war einmal, ich als kleiner Junge… noch kleiner als heute. Der Raum, eine temporäre Installation, zuhause bei meinen Grosseltern in Chur. Ein Raum im Raum. Der alte, schwere, massive und mächtige Schreibtisch meines Grossvaters stand als Fundament der Installation im Ecken des Gästezimmers. Eine schwere Tischplatte, rechts und links ein Korpus mit Stauraum voller Krimskrams. Mittig eine kleine Höhle. Ich als kleiner Junge kroch jeweils unter den Tisch. Kaum sass ich still unter dem Tisch, kam der Drang auf, den Unterschlupf auszubauen. Mit alten Wolldecken, quietschenden Holzstühlen und dicken, roten Kissen bewaffnet ging ich an den Start. Vor dem Tisch standen bald mehrere Stühle als Pfeiler und Decken bildeten das Dach. Mit den Kissen wurde der Parkettboden weichgestaltet. Ich bastelte, baute und gestaltete, bis ich nahezu im Dunkel sitzen konnte. Nun sass ich also da… allein, unter einem alten Schreibtisch. Ich lauschte… nichts, ausser manchmal das stumpfe Sprechen meiner Grosseltern oder das alte Wandtelefon gab wieder Geräusche von sich. Es roch nach altem Stoff, hartem Holz und Zeitungen. Zeitungen lagerte mein Opa immer und überall. Nach einiger Zeit musste ich die Decken kurz zur Seite schieben, die halbwegs frische Luft geniessen und schon weiter ging das Abenteuer in meiner kleinen Höhle. Tag und speziell nachts, genoss ich es, in der Höhle zu sitzen und einfach nichts zu tun. Das Sitzen im Dunkeln, zwischen Stoff, Holz und Papier. Wieso mir dies so gefallen hat? Keine Ahnung.
Kaum war ich wieder zuhause bei meinen Eltern, sehnte ich mich wieder nach diesem Quadratmeter «Staubige Luft». Aus welchem Grund auch immer.
Kopf decken bedecken,
der Tisch hatte vier Ecken.
Ich hatte zwei Decken,
und mich,
so verblich das Licht.
Weich sitz ich nun aber nicht am Boden,
denn dazwischen ein Puffer aus Rotem.
Nun sass ich also da,
ohne Bla Bla,
Ring Ring,
nun kam aus dem Telefon ein Ding Ding.
Es roch nach altem Stoff,
ohne Zoff,
hartes Holz,
ich war stolz.
Luft knapp,
ich mach schlapp,
pack die Decke,
denn ansonsten ich verecke.
Pawww das Licht blendet meine Augen,
endlich wieder frische Luft ansaugen.
Die Sonne sie war,
der Mond der kam,
meine Zeitgefühle lahm.
Das Sitzen im Dunkeln,
im Innern ein Funkeln.
Die Uhr macht Tick,
der Raum macht Tack,
in meinem Kopf nur SCHABERNACK.