Bärtschi Cathrine

Liminal Space

Innenraum Collage
Kohlezeichnung 1
Kohlezeichnung 2

Der Raum ist quadratisch mit zwei hohen Fenstern, die von der Decke bis zum Boden verlaufen. Aussen sind blaue hüfthohe Gitter befestigt, die vertikal verlaufen. Im Raum selbst zwischen Fensterscheibe und Gitter konnten wir uns hinsetzen und unsere Beine durch die Gitter strecken. Innen vor den Fenstern befinden sich niedrige Radiatoren die in der Nacht eine Geräuschkulisse aus knirschen, knarren und plätschern sind. Zu den Fenstern gehören Storen, um den Raum in der Nacht noch dunkler werden zu lassen. Werden die Storen am morgen wieder geöffnet, wird das Zimmer von Licht beflutet und der Geruch des Gartens dringt durch das offene Fenster. Die drei 90er Betten im Zimmer sind vis à vis vom Fenster zu einem einzigen grossen Bett aneinander gereiht. Dadurch entstehen im Zimmer zwei fast gleich grosse Ebenen. Die erste Ebene ist der Parkettboden, die zweite Ebene das Hochplateau der Betten auf der Höhe der Radiatoren. Auf der unteren Ebenen entstehen Häuser, Bauernhöfe, Autobahnen, Schlösser, ganze Welten. Welten die immer wieder abgerissen und neu erfunden werden. Auf den Betten steht entweder eine Gebirgskette aus Decken und Kissen oder die flache Steppe der gemachten Betten. In der Nacht, wenn die Storen unten sind, ist das Zimmer ganz dunkel und es braucht das sanfte Licht neben der Tür am Eingang des Zimmers, damit wir uns sicher und geborgen fühlen. Das Licht hilft nicht immer, denn sobald Schlafenszeit ist, tummeln sich böse Geister, hungrige Tiere und die schreckliche Wesen aus den Büchern die im Regal stehen, im Raum zwischen Fenster und Storen. Alles was nicht auf unserer Bettebene ist, verwandelt sich in der Dunkelheit zu einer unbetretbaren gefährlichen Landschaft, in der sich überall etwas Unaussprechliches verstecken könnte.

Papiermodell 1
Papiermodell 2 / Prozessbild
Gussmodell 1
Gussmodell 2 / Atmosphärisches Bild