Ich wache langsam aus meinem tiefen Traum auf. Meine Augen halte ich jedoch noch einen Moment geschlossenen damit die Helligkeit meine müden Augen nicht blendet. Die wohlig warme Decke liegt mit einem angenehmen Gewicht auf meinem Körper und der weichen Matratze unter mir, die sich durch meinen, noch immer trägen Körper, leicht wölbt. Die frische Morgenluft strömt durch das Fenster, das meine Mutter wohl geöffnet hat, wie sie es immer tut nach dem Aufstehen. Das laute Zwitschern der Vögel durchbricht die Stille des sonst so ruhigen Raumes und kündigt den Frühling an, der vor der Tür steht. Als ich die Augen langsam öffne, blinzle ich ein paar Mal, ehe ich mich an das gelblich schimmernde Licht gewöhne, das durch die weissen, bodenlangen Sichtschutzvorhänge schimmert und sich im Zimmer an konzentrierten Stellen breit macht. Der orangene, unförmige Tiger den mein Bruder und ich einmal auf eine grosse Leinwand gemalt haben, starrt mir freundlich lächelnd in die Augen, während er scheinbar der Wand entlang schlendert. Das Blattsilber auf dem grossen Kleiderschrank neben der Tür glitzert durch das hereinfallende Sonnenlicht und verleiht dem Raum etwas Magisches. Wie immer wenn ich nicht einschlafen kann und am nächsten Morgen im Zimmer meiner Mutter aufwache, starre ich die Deckenlampe über dem Bett an, die ein Überbleibsel der Zeit ist, als mein Bruder und ich uns das Zimmer noch teilten. Die jeweils unterschiedlich farbigen Glühbirnen passen nicht in die sonst so weisse Möblierung. Und wie jedes Mal wenn ich sie ansehe frage ich mich, ob diese eine Glühbirne wirklich dunkellila, oder doch eher braun ist. Doch ehe ich mich in meinen Gedanken über die Farbe der Lampe verlieren kann, höre ich das leise Dröhnen des Wasserkochers aus der Küche, und ich weiss, es ist Zeit aufzustehen.