Am Abhang der Wiese standen vier Kirschbäume in einer Reihe. Die Stämme waren tief in der Erde verwurzelt, bedeckt mit Moos. Über den Boden verteilt lagen die Kirschen, bereits vergoren. Jeder in meiner vielköpfigen Familie hatte seinen eigenen Baum. Meine Hängematte spannte sich zwischen dem Baum meines Vaters und dem meiner Mutter. Dort fühlte ich mich sicher und beschützt, denn die kräftigen Stämme hielten die Hängematte fest – selbst am steilen Hang. Der Platz in der Hängematte war zwar begrenzt, doch statt beengend wirkte der Raum geborgen und warm. Oft rollte ich mich wie ein Kokon zusammen, sodass ich nur noch das Gras unter mir fühlte, die vereinzelten Sonnenstrahlen durch das Gewebe der Hängematte sah und den Duft der Wiese und der vergorenen Kirschen roch. Neben meinem eigenen Atem hörte ich nichts ausser dem Summen der Insekten, das Rascheln der Kirschbaumblätter. Das Gewebe der Hängematte bestand aus roter und weisser Baumwolle, die sich mit ihrer Struktur angenehm an meinen Körper anschmiegte. In meiner Kindheit war sie ein Rückzugsort, an dem ich mich von meiner aktiven Familie lösen und einfach nur da sein konnte, ganz im Hier und Jetzt, aufmerksam für meine Umgebung und mich selbst.