Das Badezimmer meiner Kindheit. Die Luft ist feucht und warm, der Raum erfüllt vom leisen Plätschern der laufenden Dusche. Ein angenehmer Duft von Duschgel schwebt in der Luft. Das natürliche Licht, das durch das Milchglasfenster einfällt, trifft auf den roten Duschvorhang und taucht den Raum in einen sanften, rötlichen Schimmer. Ich stehe mit meiner Schwester vor dem Waschbecken. Leise kichernd füllen wir einen farbigen Becher mit kaltem Wasser. Vorsichtig und heimlich schütten wir das kalte Wasser in die Badewanne, wo unser Vater unter der Dusche steht. Wir warten gespannt auf seine Reaktion – und als wir endlich ein erschrockenes nach Luft schnappen hören, können wir unser Lachen nicht mehr zurückhalten. Im ganzen Badezimmer sind farbige Gegenstände zur Pflege verteilt. Lustige Zahnbürsten, Shampoos in Froschflaschen und knallige Duschtücher – all das sorgt für ein geordnetes Chaos, das Wärme und Vertrautheit ausstrahlt. Der Raum ist klein, doch durch all diese Eindrücke fühlt es sich an, als wäre ich von einer wohligen, geborgenen Umarmung umgeben. Hier wurde ich liebevoll gepflegt und umsorgt. In meinen Erinnerungen ist es auch ein Ort der kurzen Begegnungen mit meinen Familienmitgliedern, da sich unsere Badezimmerzeiten oft überschnitten. Dadurch teilten wir uns diesen kleinen Raum häufig morgens und abends.