Annika Rindsfüser

Verbindung zwischen Freiheit und Enge

Innenraum Collage
Kohlezeichnung 1
Kohlezeichnung 2

Der Ort meiner Kindheit ist mein Zimmer im Elternhaus, in dem viele Erinnerungen und Nostalgie wegen des bevorstehenden Umzugs schweben. Dieses Zimmer war für mich mein Zufluchtsort, in den ich mich zurückziehen konnte, was mir sehr wichtig ist. Ich konnte meinen Raum einrichten, wie ich wollte, habe immer die Möbel umgestellt, um etwas Abwechslung zu bekommen. Das war allerdings kein einfaches Unterfangen, da das Zimmer eine extreme Dachschräge hat. Das Zimmer ist eine Hass-Liebe, denn ich fühlte mich geborgen, es war meistens warm, gemütlich durch den bräunlich roten Teppichboden, aber gleichzeitig fühlte ich mich eingeengt, ich konnte mich nicht bewegen, wie ich wollte, hatte nur ein bisschen Platz, um aufrecht zu stehen oder zu sitzen. Ab und zu ist mir wortwörtlich die Decke auf den Kopf gefallen. An sich ist das Zimmer gross, durch die Dachschräge wurde es eng, erdrückend. Es ist düster, nicht sonderlich hell, da es nur das Fenster gegenüber der Tür gibt, das Dachfenster wurde erst Jahre später eingebaut. Dadurch wurde der Raum heller, freundlicher und weniger stickig. Denn durch das kleine Fenster kam auch wenig Luft ins Zimmer. Wenn ich krank war, konnte ich meine Freunde auf dem Schulhof gegenüber spielen hören. Ein Geräusch, welches auch immer da war, aber man mit der Zeit ausblendete, waren die Züge, welche alle halbe Stunde ankamen und abfuhren. Damit mein Zimmer etwas freundlicher wurde, klebten mein Papa und ich irgendwann grosse Mohnblumen auf die Tür. Ich malte die Wand hinter meinem Schrank irgendwann in ein sehr hübsches lila/magenta für mehr Farbe, hing mehr Lampen auf, damit es heller wurde und stellte mir Pflanzen ins Zimmer. Ich fühlte mich trotzdem wohl, denn wenn ich in meinem Bett lag, konnte man mich nicht sehen, es liegt um die Ecke und ich hatte eine eigene kleine gemütliche Nische.

Papiermodell 1
Papiermodell 2 / Prozessbild
Gussmodell 1
Gussmodell 2 / Atmosphärisches Bild