Die frühen Sonnenstrahlen kitzeln mich behutsam wach. Mit müden Augen blinzle ich Richtung Himmel, der Sonne entgegen. Ich strecke mich und breite meine Arme aus. Die Bewegung, die dabei entsteht, leitet der gefühlt schwebende Untergrund weiter und schüttelt so sanft meine Geschwister im Schlaf. Der Boden und mein Schlafsack sind feucht durch den Tau der Nacht. Ich wälze mich noch ein wenig hin und her und lausche dazu dem Gezwitscher der Vögel. Ich denke an gestern, an die Höhenflüge, die Freiheit in der Luft, die wilden Drehungen, harten wie weichen Landungen. Die Freude am Springen, die Freude zu leben, sich zu bewegen, erfüllt meine Gedanken. Auf mich fällt mit all seiner Schönheit ein streng geometrisches Schattenmuster. Sein Ursprung führt zu den Wänden, die den Raum halten, der mich umgibt. Die Wände sind aus einem schwarzen Schnurnetz. Locker sind sie im Kreis aufgehängt; getragen werden sie von starken, harten, kalten Metallstangen, die im strukturierten Achteck angeordnet sind. Richte ich meinen Blick gegen die Wand, blendet mein Kopf das schwarze Schnurnetz problemlos aus und eröffnet mir so die freie Sicht auf die mitreissende Aare und den grossen Wald hinter ihr. Meine Schwester ist aufgewacht, ich strahle sie an. Sie strahlt zurück. Wir schmunzeln gemeinsam und springen dann auf dem Trampolin unseren Bruder wach.